Biografische Daten: Vorgeschichte und Geburt | Leben und Beruf: Kindheit bis 1878 | ab 1873 | ab 1880 | ab 1890 | ab 1926 - postum ||
Arbeiten Gaudis: Entwürfe und Möbel | Pläne & Zeichnungen | Studienarbeiten und nicht ausgeführte Projekte

            

  A n t o n i     G a u d í 
Postum : Entwicklung ab 1926

Die Zusammenstellung stützt sich weitgehend auf die Darstellung von Daniel Schreiber und Rainer Stamm (2004) in: Lyrik des Raums - Gaudi in Deutschland, Köln, S. 171ff

1928
Le Corbusier - Charles-Édouard Jeanneret-Gris (1887 - 1965) ein schweizerisch-französischer Architekt, Architekturtheoretiker, Stadtplaner, Maler, Zeichner, Bildhauer und Möbeldesigner - besuchte 1928 Barcelona. Er soll lt. Salvador Dali die Sagrada Família als 'offenkundige Schande von Barcelona' bezeichnet haben. Von der Schule der Sagrada Família hingegen war er begeistert und hat von ihr Skizzen angefertigt. Diese können im Paris bei der Foundation Le Corbussier eingesehen werden.

Im Angelsachsen-Verlag (gegründet 1922) erschien seit 1928 die künstlerische Zeitschrift Die Böttcherstraße. Mitherausgeber war Bernhard Hoetger, der Architekt des Paula-Becker Modersohn-Hauses. In ihr erschien ein Artikel über die Sagrada Família. Das Titelbild war eine Architekturskizze Bernhard Hötgers. Sie - so Rainer Stamm - brachte 'die Spontanität ... die organischen Formen der Grundrisse und den expressiven Gestus' der Arbeiten Antoni Gaudís auf den Punkt.
Zitat: Rainer Stamm (2004): Vorwort, in: Lyrik des Raumes - Gaudí in Deutschland, Köln, S. 6

1929
Es erschien das erste Buch über die Sagrada Família. Autor war Isidre Puig i Boada. Von Joseph Francis Eaves und Fontanals erschin die erste Monographie über Antoni Gaudí. Joseph Francis Eaves und Fontanals war der erste Lehrstuhlinhaber für Gaudi an der Universität von Katalonien (1956).

1933
Salvador Dali veröffentlichte in der Zeitschrift Minotaure (1933 - 1939) in Heft 3/4 von 1933 einen Artikel über die Schönheit der Jugensstilarchitektur Antoni Gaudís.
Mehr Informationen über Minotaure in der universalis.fr und in der WP fr

1935
Die Fassade der Geburtskirche an der Sagrada Família wurde von Domènec Sugrañyes i Gras, einem Mitarbeiter Antoni Gaudí nach genau Antoni Gaudís Vorstellungen fertiggestellt.

1936
Es herrschte Bürgerkrieg. Die Sagrada Família wurde am 20. Juni 1936 von anti-klerikalen Gruppen angegriffen. Im Atelier von Antoni Gaudí wurde Feuer gelegt. Es brannte aus und wurde geplündert. Viele Modelle, Pläne, Skizzen und persönliche Gegenstände wurden ein Raub der Flammen.
Quellen: gaudicentre.cat | WP en

1944
Die Arbeiten an der Sagrada Família wurden wieder aufgenommen. Francesc de Paula Quintana i Vidal (1892 - 1966) reorganisierte die Weiterarbeit. Es wurden zunächst die zerstörten Modelle von Antoni Gaudí rekonstruiert.

1952
Barcelona feierte den 100. Geburtstag von Antoni Gaudí. Die Associació d'Amics de Gaudí wurde gegründet. Joaquim Gomis und Serdañons - ein katalanischer Fotograf - war Gründer und der erste Präsident. Es gab einen internationalen Foto- und Essay-Wettbewerb. Den Essay-Preis gewann Nikolaus Pevsner.

1957
Mit einer Ausstellung im Museum of Modern Art in New York erlangte Antoni Gaudí endlich internationale Anerkennung. Henry-Russel Hitchcock war ein führender amerikanischer Architekturhistoriker. Er lehrte am Smith College und der New York University. Er hatte die Ausstellung organisiert und mehrere Lehrwerke zur modernen Architekturgeschichte veröffentlicht.

1959
Für die 5. Internationale Biennale in Sāo Paulo stellte die spanische Regierung eine Gaudi-Ausstellung zusammen Sie wurde dann auch in Argentinien (Buenos Aires, Córdoba und Tucumán), in Brasilien (Rio de Janeiro), in Chile (Santiago de Chile), in Kolumbien (Bogotá); und in Peru (Lima), gezeigt.

1960
Das ehemalige Wohnhaus von Antoni Gaudí im Park Güell wurde von der Associació d'Amics de Gaudí von den Nachkommen der Besitzer, dem Ehepaar Chiappo Arietti gekauft und in ein Museum: das Casa-Museu Gaudí umgewandelt. Josep Maria Garrut war bis zu seinem Tod im Jahr 2008 der Direktor. Im Jahr 1992 wurde das Haus an die Fundació de la Junta Constructora del Temple Expiatori de la Sagrada Família gespendet.
mehr Informationen: casamuseugaudi.org

1971
In Paris, im Musée des Arts décoratifs, fand eine Fotoausstellung zu Gaudi statt. Organisiert wurde sie von der Associació d'Amics de Gaudí und der Reial Càthedra Gaudí - dem königlichen Lehrstuhl Gaudí an der Hochschule für Architektur - in Barcelona.
mehr Informationen: WP es

1975
Jan Molema gründet an der Technischen Universität in Delft (NL) eine 'Gaudi Forschungsgruppe'. Zusammen mit Jos Tomlow (* 1951) arbeiten sie an der Rekonstruktion von Gaudís Hängemodell für Colonia Güell. Das Modell wird 1983 im Institut für leichte Flächentragwerke in Stuttgart rekonstruiert. Heute ist es in den Museen der Sagrada Família zu sehen.
mehr Informationen: hszg.de | gaudiclub.com | academicas.daad.org.ar

1989
Joan Bassegoda i Nonell veröffentlicht El gran Gaudí. Eine Monographie, die bis heute Maßstäbe setzt. Auch als TB zurzeit vergriffen. Sprachen: es und cat

1998
Die Casa Milà wird restauriert. Caixa Cataluny zieht in das Haus und richtet im Dachgeschoss die Dauerausstellung Espai Gaudí ein.

2002
Barcelona feiert den 150. Geburtstag von Antoni Gaudí. Es entstanden mehrere Webseiten. Unter der Leitung von Daniel Giralt-Miracle entstanden zahlreiche Publikationen und Ausstellungen.

2004
fand in der Böttcherstraße in Bremen, im Paula Modersohn-Becker Museum eine große Gaudi-Ausstellung statt: 'Lyrik des Raums - Gaudí in Deutschland. Es entstand der Ausstellungsband: Daniel Schreiber und Rainer Stamm (2004): Lyrik des Raums - Gaudi in Deutschland, Köln.

2012
Die Webseite Gaudiexperienca entstand. Am 4. 7. 2012 war der Start. Sie ist mehrsprachig: Spanisch, katalanisch, englisch, französisch, deutsch, chinesisch, japanisch, russisch und italienisch. Kleiner Wehrmutstropfen: Es stehen nicht alle Texte in allen Sprachen zur Verfügung. Neben Informationen zum Lebenslauf von Antoni Gaudí gibt es noch Hinweise auf die Entwicklung des Modernismo und zu geschichtlichen Ereignissen. Natürlich viele Bilder und auch ein Einblick in die 4D-Technologie, die sich aber erst dem Besucher vor Ort erschließt. Ein Blog - die Beiträge hier sind nicht übersetzt - rundet das Internet-Angebot ab.
In Barcelona am Park Güell müssen Erwachsene 9 €, Kinder und Rentner 7,50 € bezahlen. Geöffnet täglich ab 10 Uhr, im Sommer bis 19 Uhr im Winter nur bis 18 Uhr. Auch Rollstuhlfahrer können die Ausstellung besuchen. Am 25. 12 und am 1. 1. ist die Ausstellung geschlossen. Eintrittskarten können an der Kasse oder auch online gekauft werden. Tel.: +34 932 854 440

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